Robin, der Sohn des dunklen Ritters 1: Die Reue des Rotzlöffels

Damian Wayne aka Robin is back! Nachdem er vor einiger Zeit in Batman Incorporated sein Leben aushauchen musste, weilt er ja inzwischen wieder unter den Lebenden. Yay. Kurze Zwischenfrage: Hat damals IRGENDWER von euch geglaubt, dass er für immer tot bleibt? Hm? Bitte einmal Hand hoch? Japp, hab ich mir gedacht. Niemand. Denn es war ja klar wie Kloßbrühe, dass sein Tod nicht von allzu langer Dauer sein würde und der gute Damian irgendwann wieder auf der Matte der Bathöhle steht.  Ja, er lebt noch! Oder wieder. Ist ja auch egal. Könnt ihr bei Batman & Robin nachlesen.

 

Jedenfalls bekommt er nun eine eigene, neue Serie spendiert: Robin, der Sohn des dunklen Ritters. Yaaay... Konfettiregen! Glitterexplosion! Wuhuuu! Holt die Benjamin Blümchen-Torte raus! Was denn? Der Junge ist 10! Keine Torte? Na gut. Und ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass längst nicht alle Batman-Fans jetzt vor lauter Begeisterung die Party-Hütchen rausholen, da Damian vielleicht nicht unbedingt der beliebteste Charakter im Reich von Batman ist. Denn wie wir alle wissen, ist Damian ein Riesen-Rotzlöffel. Das schicke "R" auf seiner Hühnerbrust steht nicht für "Robin", sondern für "Rotzlöffel" - da sind Alfred und ich uns einig. Aber vielleicht lässt sich da noch was machen, hat einer die Nummer von der Super Nanny? Ein bißchen gute Erziehung und Anti-Aggressions-Training und dann wird das vielleicht noch was mit Damian... es scheint nämlich zur Überraschung aller (vor allem meiner!) tatsächlich Potenzial in dem Dreikäsehoch zu stecken!

Denn seien wir mal ehrlich, ein bißchen Nachsicht müssen wir mit dem Kleinen schon haben. Ja, er ist ein Rotzlöffel und jaha, manchmal - auch öfter - finde ich ihn auch nervig, aber hey! Wer weiß, wie ICH drauf wäre, hätte ich Talia al Ghul als Mutter. Mal ehrlich, da spenden einem ja Eiswürfel mehr Trost in dunklen Stunden! Dazu wurde Damian von Kindesbeinen an von der Mordliga gedrillt - dass das kein Kindergeburtstag ist, kann man sich denken. Aber hm, ich stell mir grad Talia al Ghul bei Frauentausch vor, die klebt dann Zettel mit "Finger weg!" an den Waffenschrank und "Zutritt verboten!" vor die Lazarus-Grube, thihi. Und die arme Tauschmutti muss dann für alle Mitglieder der Mord-Liga Essen kochen und fürchtet um ihr Leben, wenn's ihnen nicht schmeckt. Hö!

 

Also jedenfalls beschließt Damian, für die bösen Taten, die er im Auftrag von Talia begangen hat, nun Buße zu tun und versucht, die Sachen wieder hinzubiegen. Er startet also die große Schuld und Sühne-Tour, und das mit 10!!! Auf seiner Reise erfahren wir einiges über die Schandtaten, die er im Namen der Mordliga begangen hat und Damian wird dabei immer wieder mit den Auswirkungen seiner Taten konfrontiert, die bis ins Hier und Jetzt reichen. Denn er kann eben nicht in einen DeLorean steigen, sondern muss den Konsequenzen seiner Taten ins Auge schauen - pädagogisch äußerst wertvoll, das ist! Da würde Yoda mir zustimmen, ich bin mir sicher.

 

Zudem begegnet er Maya, der Tochter von Nobody, den Damian einst getötet hatte - der Beginn einer wunderbaren Freundschaft... Naja, geht so. Gibt bessere Startpunkte als "Hey, Du hast meinen Vater umgebracht!" "Ach Mensch, stimmt. Hatte ich schon ganz vergessen, da war ich 9!" Aber die Reise - und vor allem die vorbelastete Beziehung - der beiden ist auf jeden Fall spannend erzählt und hier und da werden auch Witze auf Kosten von Damians Alter gemacht, thihi. Ich sag nur "Milchzahn". Außerdem schaut noch Deathstroke vorbei, ach toll! Den trifft man ja immer gern auf ein Pläuschen. Kostprobe? Bitteschön: Der Zug nach Schmerzhausen fährt gerade ein. Und ihr kriegt Gratistickets! Wow. Der weiß, wie man Kindern Angst macht, Reschpekt! 

Außerdem hat Damian einen neuen flauschigen Begleiter, Kuh und Hund waren gestern! Jetzt kommt Goliath! Ein riesiges, rotes, fliegendes.... äh. Ich weiß echt nicht, WAS er ist. Aber er ist riesig. Und flauschig. Reicht mir an sich schon. Aber als ob das noch nicht genug wäre, erinnert er mich dazu an die Gargoyles aus den 90ern, kennt ihr die Serie noch? Sie fing so schön kinderfreundlich an: Vor 1000 Jahren regierten Aberglaube und Schwert die Welt. Die Zeiten waren finster und voller Schrecken und Furcht... Hach, watt schön! Der Anführer der Gargoyles hieß übrigens Goliath, genau wie Damians neuer Freund, den ich sofort in mein Herz geschlossen hab. Wie könnte ich auch anders?

Und falls ihr kein Herz aus Stein habt, wird euch sicher auch berühren, wie Damian zu Goliath kam. Da hab ich ein kleines Tränchen verdrückt. Schnief. Das muss man der Batman & Robin-Reihe ja lassen, Gefühle können die! Es gibt immer wieder kleine, emotionale Momente, die ich wirklich gelungen finde und Damian als Charakter hat meiner Meinung nach viel Potenzial. Man muss sich nur die Mühe machen, hinter die aufmüpfige und bockige Fassade zu blicken.

 

Empfehlenswert?

Ich weiß, er kann wirklich eine Nervensäge sein und das neue Gespann aus Damian und Nobody ist sicher auch erstmal gewöhnungsbedürftig, da ich grundsätzlich die Beziehung von Damian und Daddy Batman spannender finde.

Der erste Band kommt für mich deshalb (noch) nicht ganz an den vorherigen Run Batman & Robin heran, aber ich bin guter Dinge, dass es noch Fahrt aufnimmt. Denn die charakterliche Entwicklung ist einfach spannend und ich glaube ja, aus dem Jungen wird doch noch was! Sagt zumindest die Super Nanny. Wenn nicht, kommt Damian eben auch die stille Treppe. Hat bislang ja auch immer geholfen.

 

Autoren: Patrick Gleason

Zeichner: Patrick Gleason

Verlag: Panini Comics

Release: 17.05.2016

Preis: 16,99 Euro

 


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