Planet Hulk 1: Die Tribute von Sakaar

Hach, man hat's aber auch wirklich nicht leicht als Hulk! Da will man sich nach all den anstrengenden und nervenaufreibenden Wut-Ausbrüchen mal ein bißchen Entspannung in der Abgeschiedenheit der kanadischen Wälder beim Lachsfang mit Grizzlys gönnen, aber nein! Nicht mal das ist einem vergönnt! Stattdessen wird man in seiner Freizeit von Nick Fury belästigt, der einen Auftrag hat. Natürlich. Na, so wird das nie was mit der Entspannung, menno!! Wer weiß, noch ein paar Tage mehr in der Holzhütte, ein bißchen Yoga und grüner Tee (höhö) und zack, wäre der Hulk tiefenentspannt im Gleichklang mit sich und dem Universum gewesen.

Stattdessen bekommt er den Auftrag, sich eine fiese Hydra-Raumstation aus der Nähe anzugucken, die einfach mal die Kontrolle über sich selbst übernommen hat (Hallöchen, eine aufmüpfige K.I.) und diese außer Gefecht zu setzen. Richtig, "aus der Nähe" bedeutet in dem Fall: hinfliegen. Dort angekommen merkt Hulk schnell, dass a) Nick Fury ihn angelogen hat und b) seine "Freunde", die Illuminati, ihn verraten haben. Die Illuminati waren damals ein Geheimbund, bestehend aus Iron Man, Reed Richards, Black Bolt, Dr. Strange sowie Charles Xavier und Namor. Was die Illuminati so getrieben haben, erfahrt ihr in diesem Band. Und ich sag ja noch: Traue niemals einer Geheimorgansiation! Das geht nie gut aus. Und so landet der Hulk anstatt bei seinen Grizzly-Freunden im schönen Kanada auf einem unfreundlichen, fremden Planeten. Und was soll er da? Kämpfen! Ach, was frage ich auch so doof.

Es stellt sich heraus, dass Sakaar von einem fiesen Herrscher beherrscht wird (ja, die Doppelung ist Absicht, macht es doch irgendwie dramatischer finde ich) und in einer Art Gladiatoren-Arena Gefangene gegeneinander antreten lässt. Dabei geht es aber nicht nur - also nicht NUR - um stumpfes Draufhauen und Überleben, sondern auch darum, Verbündete zu finden und den wahren Feind zu erkennen. Denn der Hulk ist nicht der einzige, der gefangen genommen worden ist, sondern mit ihm auch Vertreter verschiedener Arten, unter anderem ein Brood. Ein Brood! Wie toll ist das denn? Ich mag ja kleine fauchende Außerirdische, die mich an ALIEN erinnern (übrigens hat Bizarro mit Colin auch einen Sidekick in der Art, könnt ihr in meiner Review zu Bizarro nachlesen).

 

Aber Moment mal! Wir haben hier Kämpfer verschiedener Herkunft in einer Arena versammelt, die zur Freude des sadisitischen Herrschers kämpfen, dabei gleichzeitg aber auch zusammenhalten müssen... Hm. Also da höre ich doch von Weitem den Ruf des Spotttölpels, ihr auch? Tü-Dü-Dü-Düüüh. Also zumindest vom Setting her kann man Planet Hulk ein wenig mit den Tributen von Panem vergleichen. Hulk wäre demnach quasi Katniss, thihi. Wenn er sich Haare wachsen lassen und einen schicken Zopf flechten würde, wäre die Illusion perfekt. Ich stelle es mir grad vor... Schick!

Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht - aber ich mag den Hulk. Er ist ehrlich, direkt und hat das Herz am rechten Fleck. Gut, er ist der Alptraum jeder Haftpflichtversicherung und ich frage mich immer noch, wie er das macht, dass nach dem Verwandeln zwar die Hose noch an ihm hängt, aber sonst nichts. Denn wenn die Hose die Verwandlung mitmacht, müsste sie ergo aus einem besonders dehnbaren Material sein, was mich zu der Frage führt, warum er sich dann nicht auch gleich ein Hemd daraus schneidern lässt. Man gönnt sich ja sonst nix. Oder aber die Hose ist aus gar keinem besonderen Material und dürfte eigentlich nach der Verwandlung auch nicht mehr da sein. Aber gut, das wäre wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes zuviel des Guten: ein nackter Hulk, der ausrastet. Hüstl. Will dann auch keiner.

 

Empfehlenswert?

Wenn ihr ein Herz für den Hulk habt und vielleicht auch ein bißchen was mit den Tributen von Panem anfangen könnt, ist Planet Hulk auf jeden Fall was für euch! Gerade die Zusammenarbeit von Hulk und den anderen Gefangenen bringt erzählerisch Tiefe rein und macht mehr draus als sich nur auf die Nuss zu hauen. Den Marvel One-Shot "Helden" im vorletzten Teil hätte ich zwar nicht gebraucht, weil er mich aus der Geschichte rausgerissen hat und ich stattdessen lieber was von der Vorgeschichte der Illuminati mit drin gehabt hätte, aber gut. Dafür wissen wir jetzt, wo der Hulk während The First Avenger: Civil War gesteckt haben könnte. Bitte Marvel, mach einen Film draus!

 

Autoren: Peter A. David, Daniel Way, Greg Pak

Zeichner Adam Kubert, Keu Cha, Juan Santacruz u. a.

Verlag: Panini Comics

Preis: 19,99 Euro


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Kommentare: 1
  • #1

    Nick | Sofaheld (Sonntag, 15 Mai 2016 22:49)

    Wiedereinmal klasse geschrieben von dir, deine witzige und freche Art macht es mir immer wieder zu einer Freude deine Rezensionen zu lesen.

    Leider muss ich immer noch auf meinen Band 1 warten (aber von Hachette) so das ich leider noch nicht viel zum Inhalt sagen kann. Aber das was du hier beschreibst macht Lust auf mehr :D